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Kirchentag in Hannover
JETZT ANMELDEN und in Hannover dabei sein!
"mutig, stark, beherzt" 1. Kor 16, 13-14
Vom 30. April -04. Mai 2025 wollen wir mit euch gemeinsam unter dem Motto "mutig, stark, beherzt" zum Kirchentag nach Hannover fahren.
Der Kirchentag ist einmalig: ein buntes Glaubens-, Kultur und Musikfestival, eine Plattform für kritische Debatten, ein eizigariger Anlass, um Gemeinschaft zu erleben! Und eine Einladung an ALLE zum Mitfeiern. Mitmachen. Ideen einbringen und Programm gestalten! Über die Hälfte der Teilnehmenden sind unter 30. Die Jugend micht sich ein, redet und gestaltet mit. Ob im eigenen Zentrum Jugend und/oder als ehrenamtliche Helfer:innen.
Weitere Infos zu unserer Fahrt nach Nürnberg findest du hier.
Sichere dir schnellstmöglich einen der begrenzten Plätze. Anmeldeschluss ist der 12. Februar, oder wenn vorher alle Plätze vergeben sind.
Hier geht es zum Anmeldeformular.
Wir freuen uns auf einen schönen Kirchentag mit dir!
Informationen für alle Angemeldeten:
Hier geht es zum Inforschreiben für die Fahrt zum Kirchentag.
Kirchentagsfahrt wird für Jugendliche gefördert!
Wir freuen uns, Euch mitteilen zu können, dass für Altholsteiner Teilnehmer_Innen, die mit uns zum Kirchentag fahren einen Zuschuss zu den Fahrtkosten in Höhe von 30 € pro Person erhalten.
Antigone - Theatergruppe Kunstpause geht in die nächste Runde
Die ersten Aufführungen hat die Theatergruppe Kunstpause mit Bravour hinter sich gebracht, aber sie sind mit ihrem Stück "Antigone" nach Bodo Wartke noch nicht am Ende! Zwei weitere Aufführungstermine wird es noch geben:
18.01. und 25.01.25 jeweils um 18 Uhr in der Anscharkirche Neumünster.
Eintritt ist frei - kommt vorbei, es lohnt sich!
Plakat
Weihnachten
1) Was bedeutet Weihnachten
Das Weihnachtsfest - aus dem Mittelhochdeutschen: „ze den wihen nahten“, zu den geweihten ( = heiligen ) Nächten - ist das Fest der Geburt Jesu Christi.
Es wird heute in der gesamten christlichen Welt - am 24. Dezember mit dem Heiligen Abend beginnend - am 25. und 26. Dezember gefeiert.
Ursprünglich feierte die christliche Gemeinde kein Weihnachtsfest, sondern die Taufe als Erscheinung des Herrn am 6. Januar beim Epiphaniasfest (Epiphanie = Erscheinung des Herrn). Der 6. Januar galt zugleich als Jahresanfang.
Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. nahm das Fest der Geburt Jesu in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember an Bedeutung zu, der früheste Beleg findet sich für das Jahr 354 n. Chr. in Rom. In der Bibel selber findet sich keine Angabe über den genauen Tag der Geburt Jesu. Der Festlegung des Weihnachtsfestes kam entgegen, dass der 25. Dezember in der Antike als Geburtstag des „Sol invictus“, des „unbesiegten Sonnengottes“, galt. Zudem fiel das Fest der Wintersonnenwende, das Julfest der Germanen, ebenfalls auf diesen Tag.
Die tatsächlichen Umstände am Geburtstag Jesu Christi im Jahre Null waren sicherlich wenig erfreulich. In Einsamkeit und persönlicher Not, in einer kargen Unterkunft wird in einer politisch wirren Zeit unter unscheinbaren Umständen Gottes Sohn geboren. Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas gibt hierüber ein anschauliches Bild.
2) Wie steht die Weihnachtsgeschichte in der Bibel (Lukas 2, 1-20)
(1)Jesu Geburt
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. (2)Und diese Schätzung war die allererste und geschah zurzeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. (3)Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.
(4)Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, (5)damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.
(6)Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. (7)Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
(8)Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. (9)Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. (10)Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; (11)denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. (12)Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
(13)Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: (14)(a) Ehre sei Gott in der Höhe und (b) Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.*
*Luther übersetzte nach anderer Überlieferung: »... und den Menschen ein Wohlgefallen«.
(15)Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
(16)Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. (17)Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
(18)Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. (19)Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. (20)Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
3) Wie könnte die Geschichte heute aussehen
Die Weihnachtsgeschichte, einmal anders erzählt:
(Brigitte Müller)
Und wieder einmal war Josef seinen Job los. Seine Firma hatte Konkurs angemeldet, weil nicht genug Aufträge da waren. Maria, seine Frau, war im achten Monat schwanger, das Arbeitslosengeld würde vorn und hinten nicht reichen und Ersparnisse hatten sie nicht mehr. Sie hatten alles für das neue Baby ausgegeben und dazu noch einen größeren Kredit aufgenommen, um die neue Wohnung, die sie vor einem halben Jahr bezogen hatten, etwas wohnlich einzurichten.
Es war zum Verzweifeln. In der näheren Umgebung wurde kein Schreiner gesucht, also musste man weiter weg suchen, wenn man Arbeit haben wollte. Maria sagte, es mache ihr nichts aus, schon wieder umzuziehen, noch gehe es ihr gut.
Also, nichts wie hin zum Kiosk, sämtliche Zeitungen geholt, und die Stellenanzeigen gelesen. Halt, hier war was: Duisburg, ungefähr eine Stunde Fahrzeit, das könnte man noch in Kauf nehmen und hier wohnen bleiben. Vielleicht würde man ihn ja nehmen. Josef rief an und bekam auch ziemlich schnell einen Termin, den er erst einmal alleine wahrnahm. Am Abend war er wieder zu Hause, mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche. Der Haken dabei war nur, die Firma hatte einen Zweitsitz in Bayern, und dort sollte er arbeiten. Am darauffolgenden Tag machten sich Josef und Maria mit ihrem klapprigen VW-Bus auf den Weg nach Süden in die bayrische Kleinstadt, um sich die Firma anzusehen und sich dort eine Wohnung zu suchen.
Dort angekommen, gingen sie erst einmal essen und fragten dann den Wirt, ob er eine preiswerte Pension wüsste. Josef erzählte ihm, dass er hier in der Groß-Schreinerei arbeiten würde und dass sie eine Wohnung suchten. Die Pension war schnell gefunden, wo beide erst mal eine Nacht schliefen um sich am nächsten Tag auf Wohnungssuche zu machen.
Zum Frühstücken gingen sie wieder in den Gasthof, in dem sie am Abend zuvor gegessen hatten. Der Wirt begrüßte sie wie alte Bekannte und rückte auch gleich mit der Neuigkeit heraus, dass er wüsste, wo eine preiswerte Drei-Zimmer-Wohnung zu vermieten sei. Er gab Maria die Adresse.
Nach dem Frühstück fuhren beide direkt dorthin. Eine saubere und, wie es schien, sehr ruhige Wohngegend hatten sie gefunden. Schöne Einfamilienhäuser wechselten sich mit kleineren Mehrfamilienhäusern ab. Jetzt im Spätherbst sahen die Gärten etwas trostlos aus, aber im Frühjahr würde hier alles grünen und blühen. Das Haus, in dem die Wohnung zu vermieten sein sollte, war ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen und nur auf einer Klingel stand kein Name. Sie drückten auf die unterste Schelle, in der Hoffnung, dass dort der Hausmeister wohnt. Aber in diesem Haus gab es keinen Hausmeister. Alle Wohnungen waren Eigentumswohnungen, die teilweise vermietet waren, so auch die freistehende Wohnung. Zum Glück wusste der nette Herr, wem die Wohnung gehört und er rief direkt dort an.
Der Wohnungsbesitzer kam schon nach etwa 15 Minuten dort an. Sie begrüßten sich mit Handschlag und besichtigten die Wohnung. Sie war wunderschön, großzügig geschnitten, mit einem tollen Blick auf die Berge und sogar großenteils möbliert. Die Miete war erschwinglich. Das Gehalt, welches Josef in der Probezeit erhielt, würde also reichen.
Der Mietvertrag war schnell gemacht. Josef zahlte von seinem Gehalts- und Kostenvorschuss die Kaution und die erste Miete und bekam die Schlüssel ausgehändigt. Da die Firma die Umzugskosten übernehmen würde, wenn es soweit war, blieb immer noch genug Geld für die nächste Zeit übrig.
Josef und Maria fuhren noch am gleichen Tag wieder nach Hause. Sie mussten ihre Wohnung kündigen, einen Teil der Möbel verkaufen, womit sie den Kredit großenteils ablösen konnten. Nach drei Wochen konnten sie aufatmen. Einen großen Teil der Möbel hatten sie verkauft, der Kredit war komplett abgelöst. Jetzt konnte es endlich losgehen. Sie hatten noch eine Woche Zeit, den Umzug zu organisieren.
Maria packte ihre persönlichen Sachen, die Möbel, die nicht verkauft waren und das Kinderzimmer wurden in einen Möbelwagen gepackt, den Josef sich ausgeliehen hatte. Der Bus blieb bei der Verleihfirma stehen. Mit dem konnte Josef dann zurückfahren, wenn er den Möbelwagen zurückgebracht hatte. Die Wohnung wurde noch geputzt. Die letzte Nacht schlief man auf Matratzen und am anderen Morgen ging es nach einem Frühstück, welches aus belegten Brötchen vom Bäcker und einem Liter Milch bestand, endlich in Richtung neues Zuhause. Die Fahrt verlief reibungslos und ohne größere Staus, so dass sie am Nachmittag an ihrer neuen Wohnung ankamen.
Vor dem Haus standen zwei weitere Möbelwagen. Die zwei dachten sich, aha, noch mehr neue Mieter, dann sind wir ja nicht die einzigen neuen im Haus. Sie stellten das Auto in eine freie Parklücke und gingen erst einmal in die Wohnung. Schon unten im Hausflur hörten sie einen fürchterlichen Lärm, als wenn sich zwei Männer stritten, wenn nicht gar prügelten. Sie gingen hinauf und blieben verblüfft stehen. Ihre Wohnungstür stand offen, darin standen einige Leute, Möbel, die nicht da hineingehörten und jede Menge Umzugskartons. Zwei Männer schrieen sich an. Der eine hatte einen hochroten Kopf, so als ob er gleich einen Herzinfarkt bekommen würde. Zwei Frauen standen daneben und diskutierten heftig miteinander.
Josef ging in die Wohnung und versuchte, die beiden Streithähne zu beruhigen."Was machen Sie in meiner Wohnung?", fragte Josef. "Wie Ihre Wohnung? Meine", riefen beide Männer wie aus einem Mund.
Jetzt versteh ich gar nichts mehr, dachte sich Josef und fragte: "Wer ist denn jetzt wer und was tun sie hier? Das ist meine Wohnung, ich habe sie vor vier Wochen gemietet. Hier ist mein Mietvertrag." Er kramte den Vertrag aus seiner Tasche und hielt ihn hoch."Ach ja?" sagte der erste Mann, "und was ist das hier, he?" Er hatte eine Aktentasche bei sich, riss sie jetzt auf und holte auch einen Mietvertrag aus der Tasche. Der zweite Mann sagte nichts, griff in seine Jackentasche und legte ein Papier neben die anderen, das sich auch als Mietvertrag entpuppte.
Genau wie Josef hatten die zwei anderen die Kaution und die erste Miete bezahlt. Der Vermieter hatte den beiden genau wie Josef die Schlüssel gegeben. Alle drei hatten die Wohnung zum gleichen Datum gemietet.
Die Polizei wurde gerufen, eine Anzeige gegen den Vermieter aufgegeben und eine Beschreibung des Vermieters von allen dreien gemacht. Sie waren absolut identisch. Es stellte sich heraus, das der "Vermieter" ein gerissener Betrüger ist, der Wohnungen anmietet, natürlich unter falschem Namen, und dann an mehrere Personen gleichzeitig weiter vermietet. Es war ein bundesweit gesuchter Betrüger, dem Josef und Maria und die beiden anderen Familien aufgesessen waren.
Einer der geprellten Mieter hatte Verwandte im Ort, zu denen sie erst einmal fuhren, um dann weiter zu sehen. Die andere Familie fuhr nach einigen Telefonaten einfach wieder zurück. Sie würden erst einmal bei Verwandten unterkommen und sich von dort nach einer neuen Wohnung umsehen.
Aber was war mit Josef und Maria? Sie konnten nicht mehr nach Hause, weil der größte Teil ihrer Möbel verkauft und die alte Wohnung vermietet war. Eigentlich hätten sie ja noch zwei Monate wohnen bleiben können, aber sie hatten sich mit dem Vermieter und den Nachmietern geeinigt, so dass sie schneller aus dem Mietvertrag entlassen wurden. Sie hatten auch keine Verwandten, wo sie hätten unterkommen können. Maria setzte sich ins Auto und weinte. Josef tröstete sie, so gut er konnte; er war ja selbst mit den Nerven am Ende. Nachdem sich beide etwas beruhigt hatten, fuhren sie in das Gasthaus, in dem sie auch das erste Mal, als sie hier waren, zu Abend gegessen hatten.
Der Wirt war untröstlich und jammerte: "Es ist alles meine Schuld! Ich hab ihnen gesagt, da ist was frei. Hätte ich doch bloß meinen Mund gehalten!" "Wer hätte das denn wissen können, " sagte Maria zu ihm, "nun machen sie sich mal keine Vorwürfe. Irgendwie wird es schon weitergehen." "Wenn wir nur wüssten, wo wir jetzt hin sollen. Ich werde Montag meinen Job antreten und wir haben keine Wohnung. Wir können doch nicht in unserem VW-Bus leben. Und von jetzt auf gleich eine Wohnung zu finden ist bestimmt nicht leicht."
"Sie können Ihre Möbel erst mal bei mir unterstellen. Ich habe einen großen Keller, " bot sich der Wirt an, "und bis dahin wohnen sie erst mal in der Pension. Ich rede mit der Wirtin, dass sie ihnen einen guten Preis macht. Hoffentlich finden sie noch ein Plätzchen. Es ist zwar noch keine Ferienzeit, die beginnt erst in der nächsten Woche, aber wir sind ziemlich ausgebucht, weil in der Nachbarstadt ein Kongress stattfindet, und wenn da keine Übernachtungsmöglichkeit mehr ist, weichen die Leute in die umliegenden Orte aus. Für uns ist das natürlich eine zusätzliche Einnahmequelle, aber für sie ist das natürlich jetzt nicht so gut."
In der Pension bekamen sie für diese Nacht ein Zimmer. "Ab morgen sind meine Zimmer alle belegt", sagte die Wirtin mit großem Bedauern. "Aber wir werden uns nach etwas anderem umsehen. Wir finden bestimmt was."
In dieser Nacht schlief Maria sehr schlecht. Sie hatte Angst, ihre Beine taten weh, ihr Rücken schmerzte und sie fragte sich, ob sie eine Wohnung finden würden, bevor das Kind zur Welt kommt.
Am nächsten Tag stellten sie ihre Möbel im Keller des Gasthauses unter und Josef brachte den Umzugswagen zurück. Er würde in seinem Bus schlafen und am anderen Morgen ganz früh zurückfahren. Die Wirtin bot Maria ihre Schlafcouch an für die Nacht, in der Josef nicht da war, die Maria auch dankbar annahm.
Am nächsten Nachmittag, als Josef wieder zurück war, gingen sie auf Zimmer- und Wohnungssuche. Es war zum Verzweifeln. Nirgendwo auch nur das kleinste Zimmerchen, wo beide einen Platz für die Nacht gehabt hätten. Sogar die Bauern hatten alles vermietet, was sich nur vermieten ließ.
Alle bedauerten es sehr, nachdem sie die ganze Geschichte gehört hatte, die Maria und Josef mit der neuen Wohnung zugestoßen war, aber machen konnten sie trotzdem nichts. Der letzte Bauer, bei dem die beiden ihr Glück versuchten, war ein etwas kauziger Mann mit einem dichten Vollbart und einer Pudelmütze auf dem Kopf.
Nachdem Maria ihre Geschichte zum fünfunddreißigsten Mal erzählt hatte, bot er ihnen schließlich an: "Ich habe kein Zimmer mehr frei, aber ich sehe, ihr könnt nicht mehr. Stellt euer Auto hinter die Scheune. Ich hol euch warme Decken. Wenn es euch nichts ausmacht, im Heu zu schlafen und ab und zu mal das Geräusch einer Kuh zu hören, dürfte es für ein oder zwei Nächte gehen. Mein Stall ist sauber, er stinkt nicht, und was anderes hab ich nicht mehr. Außerdem ist es im Heu wunderbar warm. Und frühstücken könnt ihr morgens mit den anderen Gästen."
Josef und Maria freuten sich. Auch das Angebot, mit dem Bauern noch zu Abend zu essen, schlugen sie nicht ab. Es gab einen leckeren Eintopf, den beide mit gutem Appetit aßen. Bei einem Gläschen Wein wurde noch etwas geredet, bis Maria anfing, hinter vorgehaltener Hand zu gähnen. Sie verabschiedeten sich, um schlafen zu gehen.
Der Bauer bemerkte, wie Maria beim Hinausgehen leise stöhnte. "Haben Sie Schmerzen? Für wann sind sie denn ausgerechnet?" fragte er Maria. Sie sagte: "Eigentlich hab ich noch zwei Wochen Zeit. Vielleicht sind es ja nur Vorwehen." "Bis ins Krankenhaus ist es zu weit, aber hier am Ort wohnt und praktiziert eine Hebamme, die schon viele unserer Kinder auf die Welt geholt hat. Ich werde ihr vorsorglich Bescheid sagen, dass sie sich bereithalten soll. Sollte das Kind heute nacht schon kommen wollen, klopfen sie mich ruhig aus dem Schlaf. Ich verständige dann sofort die Hebamme."
Man verabschiedete sich und als Josef und Maria sich hingelegt hatten, schliefen sie auch sofort ein.
In der Nacht wurde Josef durch ein Geräusch wach und hörte ein leises Stöhnen. "Maria, was ist, hast du Schmerzen?" fragte er besorgt. Maria stöhnte wieder und sagte: "Geh zum Bauern, er soll die Hebamme holen, ich glaube, unser Kind kommt schneller, als ich dachte!" "Und morgen ist Weihnachten. Dann wird unser Baby womöglich ein Christkind, " scherzte Josef. Er zog sich Hose, Jacke und Schuhe an und rannte zum Bauernhaus, um den Bauern zu wecken. Das brauchte er nicht, denn obwohl es schon kurz nach Mitternacht war, war er noch auf. Sofort ging er zum Telefon, um die Hebamme zu informieren.
Josef lief zurück zu Maria, die ganz blass und verschwitzt im Stroh lag. "Ich glaube, für die Hebamme ist es zu spät, das Kind kommt. Hol schnell heißes Wasser und ein paar Tücher und dann hilf mir bitte." Josef tat, was Maria gesagt hatte. Als er mit den Tüchern und dem Wasser zurückkam, war das Baby schon geboren. Maria lag fix und fertig, aber glücklich lächelnd auf ihrem Strohbett und fragte: "Was ist es? Geht es dem Baby gut?"
Im gleichen Moment fing der Säugling an zu schreien. Josef nabelte das Kind ab. "Es ist ein Junge, also doch ein Christkind, " sagte er und man merkte, dass ihm ein dicker Kloß im Hals saß.
Er wusch den Jungen und wickelte ihn in warme Tücher, legte ihn für einen Moment in eine in der Nähe stehende Futterkrippe, um Maria beim Waschen und umkleiden zu helfen. Sie waren mit der Prozedur gerade fertig geworden und Maria hatte sich wieder hingelegt, da kamen die Hebamme, der Bauer und einige Gäste aus dem Haus, um das Wunder zu bestaunen.
Keiner hatte damit gerechnet, dass ausgerechnet in dieser Nacht hier ein Kind geboren wird, dazu noch in einer Scheune, wie vor fast 2000 Jahren das Christuskind. Die Hebamme scheuchte alle aus dem Stall, um Maria und das Kind zu untersuchen. Nach ein paar Minuten durften alle wieder hinein. Ein paar Gäste brachten Obst, Blumen, Teddys und Stofftiere für Mutter und Kind mit. Eine Nachbarin kam und brachte Babykleidung. Woher sie so schnell von dem Kind erfahren hatte, blieb ein Rätsel. Ein weiterer Gast brachte ein Kissen für das Kind.
"So, jetzt ist aber Schluss. Mutter und Kind müssen sich ausruhen." Die Hebamme sprach ein Machtwort und meinte zu Maria: "Morgen komm ich wieder und seh´ nach ihnen beiden. Benötigen Sie noch etwas, das ich Ihnen mitbringen kann?" "Ja, die Zeitung, wir müssen doch eine Wohnung suchen, " meinte Josef. "Wohnung, wer sucht eine Wohnung?" meldete sich ein Hausgast. "Wir, " sagte Josef und erzählte dem Gast seine Geschichte. Der Gast, der sich als Herr Kasper vorstellte, erklärte, dass eine Wohnung, zwar nicht hier, sondern ungefähr 20 km entfernt schon seit einiger Zeit frei stünde, die ihm gehört. Er wollte sie eigentlich für seine Tochter haben. Die lebte aber seit einem halben Jahr mit einem Mann in Amerika, den sie sehr liebte und den sie wohl auch heiraten würde, wie er erzählte.
"Das darf doch nicht wahr sein, das ist ja eine Überraschung," freute sich Maria und lachte und weinte gleichzeitig. Herr Kasper sagte: "Wenn sie sich erholt haben und wieder richtig auf den Beinen sind, fahren wir, und schauen uns die Wohnung an und sie können entscheiden, ob sie sie haben wollen oder nicht. Aber jetzt ruhen sie sich erst einmal aus. Ich würde ihnen gerne mein Zimmer zur Verfügung stellen, aber darin steht nur ein schmales Bett." "Das ist schon gut so, " gab Maria zur Antwort, "das Stroh ist warm, wir haben Platz und das Baby stört hier niemanden, wenn es anfängt zu schreien. Lassen sie uns noch zwei bis drei Tage Zeit, dann können wir mit ihnen fahren." So wurde es beschlossen und alle Gäste, der Bauer und auch die Hebamme gingen wieder ins Haus zurück. Dann fing das Baby an zu schreien und forderte sein Recht. Maria legte es an die Brust, so wie es ihr die Hebamme gezeigt hatte.
Josef saß mit verklärtem Blick daneben und beobachtete die beiden. Irgendwann fielen ihm die Augen zu. Als er wieder wach wurde, war heller Tag und es roch nach Kaffee.....
Er staunte nicht schlecht, als er einen Tisch, zwei Stühle und ein ausgiebiges Frühstück für zwei Personen auf diesem Tisch sah. Sogar einen kleinen Tannenbaum mit einer Lichterkette und bunten Kugeln hatte der Bauer im Stall für sie aufgestellt. Sie frühstückten und Josef brachte hinterher alles ins Haus. Er bedankte sich bei allen Gästen, die noch im Frühstückszimmer saßen und ging wieder zu Frau und Kind.
Als Maria wieder auf den Beinen war, fuhren sie mit Herrn Kasper in den Nachbarort, um sich die Wohnung anzusehen. Sie war nicht sehr groß, aber für die drei jungen Menschen reichte die Wohnung vollkommen. Außerdem war sie nicht zu teuer.
Maria und Josef schlossen mit Herrn Kasper den Mietvertrag, bezahlten die erste Miete und konnten sofort einziehen. Die Möbel holten sie mit einem Leih-Möbelwagen aus dem Keller des netten Wirtes. Ihre andere Habe hatten sie in ihrem alten VW-Bus.
Eine Woche später war die Wohnung einigermaßen eingerichtet und Maria konnte sich mit dem Baby jetzt endlich etwas ausruhen und erholen. Josef ging seiner Arbeit als Schreiner nach, die ihm sehr gefiel. Auch das Betriebsklima war sehr gut. Wenn er abends nach Hause kam, spielte er mit dem Baby und Maria bereitete das Essen zu.
Vier Wochen später, nachdem Josef seinen ersten Gehaltsscheck erhalten hatte, luden sie alle Menschen ein, die ihnen geholfen hatten. Es wurde ein sehr schöner Abend, Erinnerungen wurden ausgetauscht und es wurde sehr viel gelacht. In den Menschen aus dem Bergdorf hatten sie Freunde fürs Leben gefunden. Fortan lebten sie glücklich und sehr zufrieden in ihren neuen vier Wänden
4) Und noch was Nettes zum Nachdenken zum Abschluss
Gibt es einen Weihnachtsmann?
Der folgende Briefwechsel zwischen Virginia O ´Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert - bis zur Einstellung der "Sun" 1950 - alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt.
Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb Sie an die Tageszeitung "Sun" einen Brief: Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der "Sun" steht, ist immer war. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?
Die Sache war dem Chefredakteur Francis Church so wichtig, das er selber antwortete - auf der Titelseite der "Sun":
"Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht Recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.
Ja, Verginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.
Gewiss, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weichnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weichnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.
Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken - geschweige denn sie zu sehen -, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.
"Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.
Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia". Dein Francis Church.
Quellen:
Lutherbibel `84 Lukas 2, 1-20
http://www.w-wie-weihnachten.de/weihnachten.htm (Zugriff: 24.10.2012; 13:15)
http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten#Geschichte (Zugriff: 24.10.2012; 13:05)
http://www.nordkirche.de/glaube/kirchen-abc.html?tx_nkabc_view[entry]=152&tx_nkabc_view[action]=show&tx_nkabc_view[controller]=Entry&cHash=dee489c21ce924b24a119fed1c48b9d9 (Zugriff: 24.10.2012; 12:50)